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B-Gebäude brennt


Fahrzeuge:


 

Ort: Am Funkturm

 

Durch einen Brand im Calauer Funkturm kommt es zum Ausfall von zwölf Fernseh- und sieben Radiosendern sowie Mobilfunknetzen in der Region. Die Calauer Feuerwehr und andere Einsatzkräfte haben am Dienstag versucht, den Brand zu bekämpfen. Rund 400 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

 

Über die 42 Meter lange Leiter eines Cottbuser Feuerwehrfahrzeugs kommen Einsatzkräfte an den Turm heran. Am Nachmittag beginnen sie, den Brand zu bekämpfen. Es wurde  Druckluftschaum reingepresst, um den Rauch herauszubekommen und Glutnester zu erkennen.
Von 30 Metern ging es dann weiter auf 80 Meter. Personen wurden nicht verletzt, auch die drei Mitarbeiter des Senderbetreibers haben sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Im Internet:
www.lr-online.de/bilder

 

„Da kommt ja Rauch aus dem Funkturm!“, stellt Matthias Nerenz beim Blick aus dem Fenster fest. Der junge Mann greift zum Telefon und ruft die Feuerwehr an. Er ist nicht der Einzige, bei der Leitstelle Lausitz gehen mehrere Anrufe von aufmerksamen Calauern ein. Um 10.51 Uhr gemeldet, rückt die Freiwillige Feuerwehr Calau zum Einsatz aus. Unterstützt von Zinnitzer und Werchower Feuerwehrleuten sind die Kräfte schnell vor Ort. Doch die Lage ist unübersichtlich. Der Fernsehturm ist 186 Meter hoch, bei 120 Metern hat sich das Feuer entwickelt. Per Hubschrauber soll die Lage sondiert werden. Von Vattenfall werden Höhenretter angefordert. Ein Trupp von 15 Mann versucht, im Turm in Richtung Brandherd voranzukommen. Doch das ist nicht
leicht. Nur eine halbe Stunde hat jeder Atemschutzgeräteträger, dann muss er wieder raus.

 
Einsatzleiter Fred-Hagen Karzenburg nimmt eine Wärmebildkamera zur Hand. Sie soll Aufschluss geben, wie sich die Hitze entwickelt und im Bauwerk verteilt. Sorgen machen ihm Außenteile, die schmelzen und herabstürzen können. Bei der Lagebesprechung mit Bürgermeister Werner Suchner und Ordnungsamtsleiterin Annita Netzker-Lehmann wird entschieden: Die Kita „Kunterbunt“, zwei angrenzende Wohnblocks Am Spring und Einfamilienhäuser im Umkreis von 200 Metern müssen geräumt werden. „Unsere Kinder sind zum Teil aus dem Mittagsschlaf herausgerissen worden, aber es hat alles geklappt“, sagt Kita-Leiterin Ines Kubis. In der Sporthalle beschäftigen die Erzieherinnen die Kinder, die am Nachmittag nach und nach von ihren Eltern abgeholt werden. Manche konnten noch per Telefon informiert werden, doch das Mobilfunknetz ist auch vom Senderausfall betroffen.

Brigitte und Horst Pohl gehören zu den Calauern, die von der Polizei zum Verlassen ihrer Wohnung aufgefordert worden sind und nun in der Halle auf die Nachricht warten, dass sie wieder zurückgehen können. „Ich habe mir meinen Resturlaubstag auch anders vorgestellt“, sagt Brunhilde Ludwig aus der Nachbarschaft. Die Stadt hat sich vorsorglich beim Landkreis um Liegen gekümmert – und die WBC stellt Gästewohnungen bereit. Wann der Senderausfall behoben ist, ist noch nicht klar.

 

Bürgermeister Werner Suchner (l.) ist vor Ort zur Lagebesprechung mit Einsatzleiter
Fred-Hagen Karzenburg und Torsten Wagner (r.) von der Calauer Feuerwehr.


Rauchschwaden aus dem Funkturm. Die Brandursache ist nicht bekannt.

Foto: ho

Quelle: Lausitzer Rundschau-Lokal Nachrichten vom 27.04.2011

 

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